Offene Eizellspende in Dänemark

Daniela - Eizellspende

Mein Name ist Daniela und ich habe zwei Kinder aus einer offenen Eizellspende in Dänemark. Wir haben 14 Versuche der assistierten Befruchtung (IVF und ICSI) hinter uns, bis eine andere Kinderwunschklinik als Zweitmeinung es wagte, das Wort „Eizellspende“ auszusprechen. Erst da verstand ich vollständig, dass das Problem meine schlechten Eizellen waren und es für dieses Problem eine Lösung gab. Nur nicht in Deutschland. 

Zunächst habe ich die Eizellspende spontan abgelehnt. Aber die vielen Fehlversuche machen auch etwas mit einem. Ich wusste, dass die Eizellspende meine einzige Chance auf ein Kind ist und ich überlegte, was es bedeuten würde für uns. 

Ich merkte, dass mir die Genetik weniger wichtig war, wie mit dem Kind schwanger zu sein. Das sprach für mich klar für die Eizellspende, im Gegensatz zur Adoption. Das Kind wäre mit meinem Mann genetisch verwandt und mein leibliches Kind.

Nun wusste ich also, dass für mich eine Eizellspende kein Problem wäre und wollten sicherstellen, dass es auch einem potenziellen Kind damit gut ginge. Damit einhergehend  stellte sich die Frage nach dem Land und der Art der Eizellspende. Offen, anonym, Spanien, Tschechien, Österreich, Dänemark, oder ein ganz anderes Land? Wir mussten uns erst mal über unsere Prioritäten klar werden. Nach einem Gespräch mit einer Beraterin vom Bkid, die Erfahrung mit der Familiengründung mithilfe Dritter hat, legten wir die Hauptpriorität auf die offene Spende. 

Und somit landeten wir ziemlich schnell bei Dänemark. Mit Österreich hatten wir auch Kontakt aufgenommen, aber damals hatten sie kaum Spenderinnen und darum eine Kooperation mit Tschechien. 

In Holland schreckte uns die Altersstruktur und das organisatorische Vorgehen sowie die lange Wartezeit.

In Dänemark nahmen wir Kontakt mit einigen Kliniken auf. Unsere Kriterien waren Anfahrtszeit, Alter der Spenderinnen und Wartezeit, sowie auch der Preis. Wir besuchten nach einer ersten Kontaktaufnahme unseren Favoriten, die Aagaardklinik, persönlich und hatten ein derart gutes Gefühl, dass wir dort die Spende durchführten.

In Dänemark gibt es keine Eizellbank, jede Spenderin spendet in der Aagaardklinik in einem Zyklus für eine Familie, die Eier werden gleich befruchtet und die Blastozysten dann eingefroren.

So konnten wir den Transfertag gut planen, da wir eine lange Anfahrt von zwölf Stunden hatten, war das nicht unerheblich, den spontan losfahren war nicht drin.

Wir haben in der Klinik eine offene Spenderin mit erweitertem Profil bekommen, das bedeutet, dass wir Kinderfotos und einen ausgefüllten Fragebogen erhielten. Uns hat das viel bedeutet, denn die unbekannte Frau wurde so viel greifbarer, und den Kindern können wir tatsächlich das ein oder andere über ihre Spenderin mitteilen. Für uns ist das ein großer Pluspunkt.

Wir haben nun zwei Kinder, jeweils der zweite Transfer hat geklappt. Im Alltag spielt die Spende keine große Rolle. Die Kinder sind einfach unsere Kinder, und wir lieben sie über alles. Der Spenderin bin ich unendlich dankbar, denn durch sie konnte ich Mutter werden. 

Über meine Erfahrungen habe ich auch ein Buch geschrieben. Damit wollte ich die Eizellspende auch etwas bekannter machen und Betroffenen zeigen, dass es diese Option gibt. Es ist nicht für jeden der richtige Weg, aber es kann ein guter Weg sein und Betroffene müssen wissen, dass es diesen Weg gibt, um sich zu entscheiden. Das Buch heißt „Der zweite Strich – Mama dank offener Eizellspende in Dänemark“ und ist online über Amazon und offline im Buchhandel über die ISBN ‎979-8425130891 erhältlich.

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