Welche Kinderwunschdiagnostik ist beim Mann möglich?
Unfruchtbarkeit betrifft nicht nur Frauen, sondern beide Partner, daher ist es so wichtig auch die männliche Fruchtbarkeit einer gründlichen Untersuchung zu unterziehen.
Studien in Großbritannien zeigen, dass mehr als 50 % der Männer es vermeiden, mit ihrem Partner, Freunden oder Ärzten über ihre Fruchtbarkeitsprobleme zu sprechen. Dieses Schweigen, bedingt durch Stigmatisierung und Irrglauben, unterstreicht die dringende Notwendigkeit, die Realität der männlichen Unfruchtbarkeit aufzudecken.
Die Diagnose der männlichen Fruchtbarkeit beginnt mit einer umfassenden Erfassung der medizinischen und andrologischen Vorgeschichte. Diese ersten Schritte ermöglichen die Identifizierung von Entwicklungsstörungen, chronischen Gesundheitsproblemen, Verletzungen oder früheren Operationen, die die Fruchtbarkeit beeinträchtigen könnten.
Das Spermiogramm (Samenanalyse) ist ein entscheidendes Instrument, das Auskunft über Anzahl, Form und Beweglichkeit der Spermien gibt. Je nach den früheren Ergebnissen und der reproduktiven Vorgeschichte des Patienten können weitere Untersuchungen notwendig sein.
Zum Beispiel genetische Tests wie Karyotyp, Tests auf zystische Fibrose oder Mikrodeletionen des Y-Chromosoms, die bestimmte Ursachen männlicher Unfruchtbarkeit erklären und sich auf die Nachkommen auswirken könnten. Weitere zusätzliche Tests wären eine Hormonanalyse, eine Hodenultraschalluntersuchung oder ein DNA-Fragmentierungstest.
Diese Tests können dem Arzt helfen, bestimmte personalisierte Behandlungsstrategien anzuwenden.
Männliche Unfruchtbarkeit verursacht eine starke emotionale Belastung. Männer unterdrücken oft ihre Emotionen, weil sie unter dem Druck stehen, die starke Stütze für ihre Partner zu sein. Die Bekämpfung dieses Stigmas und die Förderung offener Kommunikation über männliche Unfruchtbarkeit sind entscheidend, um eine umfassende emotionale Unterstützung zu gewährleisten.
Schlussfolgerung
Dr. Flavia Rodríguez
Medizinische Koordinatorin für Abläufe und Dokumentenkontrolle
Der Artikel wurde von Dr. Flavia Rodríguez von unserer Partnerklinik „Klinik Eugin“ in Barcelona erstellt und zur Verfügung gestellt. Kurz-Vita Dr. Flavia Rodríguez erwarb ihren Abschluss in Medizin an der Universität von Las Palmas de Gran Canaria und absolvierte einen Masterstudiengang in Gynäkologie und Geburtshilfe. Seit 2011 ist sie Reproduktionsmedizinerin mit Fachrichtung Unfruchtbarkeit. Im Jahr 2015 gründete sie die Abteilung für Internationale ART am IGIN-Institut in Bilbao und war von 2015 bis 2017 für diese Abteilung verantwortlich. Derzeit koordiniert Dr. Rodríguez medizinische Abläufe und Dokumentenkontrolle an der Eugin-Klinik.