Social Freezing
Social Freezing ist das präventive Einfrieren eigener Eizellen für eine spätere Verwendung.
Heutzutage möchten Frauen studieren, eine bestimmte Zeit Erfahrungen sammeln und sich eine berufliche Position aufbauen. Gleichzeitig suchen sie perspektivisch einen Partner, mit dem sie Familie gründen können. Es kann leicht passieren, dass sie plötzlich feststellen, sie sind 36 Jahre alt und in diesem Alter beginnt die Qualität der Eizellen und damit die Zeugungsfähigkeit rapide zu sinken.
Für wen ist Social-Freezing geeignet?
Social Freezing ist keine Methode für Frauen, die lediglich, die ihr Reproduktionsalter nicht respektieren und „Karriere machen wollen“. Es gibt eine ganze Reihe Gründe für die Aufschiebung der Mutterschaft. Social Freezing nutzen Frauen z. B. vor einer größeren gynäkologischen Operation, bei der das Risiko einer Schädigung der Eierstöcke droht oder Frauen, deren Eierstöcke aus medizinischen Gründen entfernt werden müssen.
Fruchtbarkeit der Frau
Zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr sind Frauen am fruchtbarsten. Nach dem 35. Lebensjahr sinkt die Qualität der Eizellen und damit die Zeugungsfähigkeit deutlich. Damit eine Frau auch im späteren Alter ein eigenes Kind haben kann, empfehlen wir die Eizellen idealerweise bis zum 30. Lebensjahr einfrieren zu lassen. Eizellen (Oozyten) können natürlich auch im deutlich höheren Alter der Frau eingefroren werden, die schlechtere Qualität muss dann jedoch in Kauf genommen werden. Eine Frau kann selbstverständlich jederzeit versuchen, auf natürlichem Weg schwanger zu werden und muss dann die eingefrorenen Eizellen nie in Anspruch nehmen.
Ablauf des Social Freezing
Die Vorbereitung auf Social Freezing läuft ähnlich wie die Vorbereitung auf die extrakorporale (künstliche) Befruchtung (IVF) ab. Nach umfassenden Untersuchungen (gynäkologischen und hormonellen) wird der Frau eine geeignete hormonelle Stimulation empfohlen. Dank der Stimulation reift während des einen Zyklus eine größere Anzahl von Eizellen. Nach etwa einer Woche hormoneller Stimulation wird nach einer Ultraschalluntersuchung der Termin der Eizellentnahme festgelegt. Die Eizellentnahme wird gewöhnlich unter kurzer Vollnarkose durchgeführt. Die gewonnene Follikelflüssigkeit mit den Eizellen wird sofort nach der Entnahme an das Labor übergeben. Ein Embryologe untersucht die Flüssigkeit und isoliert aus ihr alle Eizellen, die er anschließend bewertet, (nach der Reife und Größe der Eizellen, Verfärbung des Zytoplasmas u. ä.). Die zum Einfrieren ungeeignete Eizellen werden aussortiert, alle anderen Eizellen werden mittels Methode der sog. Vitrifizierung – der modernsten und schonendsten Methode der sehr schnellen Einfrierung – eingefroren.
Der Prozess der Vitrifizierung beeinträchtigt die Qualität der Eizellen als solches nicht. Das Problem liegt darin, dass Eizellen im Gegensatz zu Spermien oder Embryonen auf den Prozess der Vitrifizierung und des anschließenden Auftauens sehr empfindlich reagieren. Es kann daher passieren, dass nach dem Auftauen einige Eizellen dieses Verfahren nicht überstehen und nicht befruchtet werden können.
Unsere Kinderwunschexperten
Der Artikel wurde von unserer Partnerklinik „Pronatal“in Budweis, Prag, Karlsbad und Teplitz erstellt und zur Verfügung gestellt.
Dr. Nicole Mardešićová, MHA, ist Absolventin der 1. medizinischen Fakultät der Karlsuniversität in Prag. Sie ist Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe und verfügt über eine postgraduale Zertifizierung in Reproduktionsmedizin. Weiterhin hat sie einen Master-Abschluss in medizinischer Verwaltung erworben. Seit 2008 arbeitet sie als Ärztin am Institut für Mutter- und Kinderbetreuung. Seit 2016 ist sie Mitglied des medizinischen Teams des Sanatoriums PRONATAL. Derzeit ist sie die leitende Ärztin der medizinischen Gruppe Pronatal. Sie ist Mitglied der Fachgesellschaften CGPS, SAR, ESHRE, nimmt passiv und aktiv an europäischen Kongressen teil.
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