Künstliche Insemination

Künstliche Insemination

Die künstliche Insemination besteht darin, die Spermien in den Uterus der Frau einzuführen. Im Gegensatz zu der In-vitro-Fertilisation findet bei der Künstlichen Insemination (od. Samenübertragung)  die Befruchtung innerhalb des Reproduktionssystems der Frau statt und nicht in einem Labor. 

Dieser Vorgang innerhalb der assistierten Reproduktion wird idealerweise in folgenden Fällen durchgeführt:

  • Bei Paaren, bei denen die Frau jünger als 37 Jahre ist.
  • Bei kurzer Sterilitätszeit (unter 2 Jahren)
  • Bei durchlässigen Eileitern
  • Bei leichten Abweichungen der Spermien.

Außerdem durchführbar bei alleinstehenden Frauen oder gleichgeschlechtlichen Paaren von zwei Frauen. In diesen Fällen ist die Verwendung eines Spendersamens notwendig.

Der Gesamtprozess der künstlichen Insemination dauert für gewöhnlich 8 bis 10 Tage und besteht aus 5 Phasen:

  1. Fertilitätsstudie

Auch wenn die zukünftige Mutter jünger als 37 Jahre ist, muss dennoch vorab eine ausführliche Fruchtbarkeitsstudie durchgeführt werden. Dieser erste Schritt ist unumgänglich, da sich nicht unbedingt vorteilhafte Voraussetzungen ergeben könnten und eventuell dann eine andere Behandlungsmethode der gesamten Reproduktionspalette vorgeschlagen würde, wie z. B. die In-vitro-Fertilisation.

In dieser Phase wird die Eizellreserve überprüft und es werden mögliche Probleme im Fortpflanzungssystem (nicht nur in den Eizellen) ausgeschlossen, die zur Erschwerung der Schwangerschaft beitragen oder die Schwangerschaft selbst sogar verhindern könnten. Des Weiteren können chromosomale Abnormitäten rechtzeitig entdeckt werden, die die Schwangerschaft behindern könnten oder die Weitergabe vererbbarer Krankheiten an das Baby vermeiden. In dieser Phase werden auch bei heterosexuellen Paaren die Durchlässigkeit der Eileiter und die Spermienqualität bestimmt.

  1. Stimulation der Eierstöcke

Bei jungen Frauen und guter Eizellreserve könnte die Patientin eine Behandlung ohne Stimulation durchführen, d. h. dem natürlichen Lauf des Menstrualzyklusses folgen. Dennoch empfehlen wir, sich der Eierstockstimulation zu unterziehen, um die Erfolgschancen der Behandlung zu erhöhen.

Diese besteht aus der kontrollierten Vergabe täglicher Hormonspritzen und anderer Medikamente, um die Reifung mehrerer Follikel gleichzeitig zu begünstigen (wenn auch idealerweise die Zahl von drei Follikeln nicht überschritten werden sollte). Diese Phase dauert 10–12 Tage vom Moment der Menstruation an gerechnet und im Laufe dieser wird ein umfänglicher Follow-up der Entwicklung der Eizellen durch Ultraschall und Blutanalysen durchgeführt.

  1. Aufbereitung des Samens

Sollten die Spermien des Mannes verwendet werden, müsste im Andrologielabor eine Spermienprobe abgegeben werden, wo diese aufbereitet wird. Nur die Spermatozoen mit höchstem Befruchtungspotential werden verwendet.  Dieser Prozess ist auch als  „Kapazitation der Spermien“ bekannt und diese Spermien sind Kandidaten für die Befruchtung als „kapazitiertes Spermium“.

Im Falle einer Samenspende wird die Probe ohne vorherige Kapazitation eingefroren, und einmal aufgetaut, dann wird die Kapazitation dann durchgeführt.

  1. Den exakt richtigen Zeitpunkt für die Insemination finden

Um die höchstmögliche Erfolgsspanne sicherzustellen. Ist es bei der künstlichen Insemination unerlässlich, diese im perfekten Moment durchzuführen? Das bedeutet zeitgleich mit dem Eisprung. Die Kontrollultraschalle ermöglichen es der Gynäkologin zu wissen, wann die Follikel eine entsprechende Anzahl und Größe hierfür erreichen.

Dann ist der Zeitpunkt gekommen, um das letzte hormonelle Medikament zu verabreichen, die den Eisprung auslöst. Dann wird der genaue Termin vereinbart, um die eigentliche Insemination zu organisieren –unter Verwendung der vorher kapazitierten Spermienprobe.

Es handelt sich um einen einfachen und schnellen Eingriff  (Das Ganze dauert nur ein paar Minuten). Unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen wird die Insemination in den Praxisräumen durchgeführt. Es ist weder schmerzhaft, noch wird eine Anästhesie oder Sedierung benötigt. Es wird einfach das Sperma vaginal bis zum Uterus eingeführt, mit Hilfe einer dünnen und flexiblen Kanüle.

Ist die Insemination einmal beendet, kann die Patientin sich wieder aufrichten, wird entlassen und kann dann ihren ganz normalen täglichen Aktivitäten nachgehen. 

  1. Schwangerschaftsüberprüfung

Die künstliche Insemination nähert die Spermatozoen einfach nur an die Eizelle an, und zwar im optimalen Moment, um befruchtet zu werden. Sollte eine Eierstockstimulation vorausgegangen sein, gibt es mehr Chancen, dass dieses Aufeinandertreffen glücklich in einer Befruchtung endet. Dennoch muss dieser Prozess auf natürliche Art erfolgen.  Im Falle, dass es zur Befruchtung kommt, müsste der Embryo sich auch auf natürliche Weise im Uterus einpflanzen und dort wachsen.

Wichtig ist zu bedenken, dass dieser ganze Prozess auf natürliche Art Teil der weiblichen reproduktiven Physiologie ist, und die Medizin nach aktuellem Stand diesen nicht beschleunigen kann. Es muss 15 Tage gewartet werden, um zu überprüfen, ob die Befruchtung stattgefunden und ob der Embryo sich ordnungsgemäß im Uterus eingenistet hat. Ein sogenannter Beta–HCG-Test wird in der ausgewählten Klinik mittels Bluttest und Auswertung im Labor durchgeführt. Hierbei werden die Hormonwerte der Schwangerschaft im Blut gemessen, was uns eine Bestätigung ermöglicht.

7–10 Tage danach wird die Patientin zu einem Ultraschall aufgefordert, um zu sehen, ob die Schwangerschaft sich korrekt entwickelt (Bestätigung, ob ein Dottersack mit Embryonalstruktur vorhanden ist).

Sollte alles gut verlaufen, wird die werdende Mutter zu ihrem üblichen Frauenarzt überwiesen, um den Rest der Kontrollen während der Schwangerschaft dort durchführen zu lassen.

Dein Kinderwunschexperte

Der Artikel wurde von Dra. Xinxin Lin  von der Klinik GineFIV in Barcelona zur Verfügung gestellt.

Unser Versprechen an unsere PatientInnen ist, die neuesten Fortschritte in der assistierten Reproduktion anzubieten. Wir setzen die notwendigen Ressourcen ein, um uns ständig an technologischer Vorderfront der Reproduktionsmedizin zu halten.

Dra. Xinxin Lin
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